15. Januar 2015

Eiertanz ums Lehrschwimmbecken

In Sachen Mittelschule hat der burgkunstadter Stadtrat die einzig richtige Entscheidung getroffen. Wenn altenkunstadter Schüler nach Burgkunstadt können, können natürlich auch burgkunstadter Schüler nach Altenkunstadt. Die Elternbeiratsvorsitzende Melanie See will deswegen auf die Barrikaden gehen. Falls ihr Zorn nicht doch noch der Einsicht weicht, wünsche ich ihr viel Spaß beim Errichten der Barrikaden, die sie dann besteigen will.

Beim Lehrschwimmbecken eiert der Stadtrat allerdings weiter herum. Jetzt soll eine Planung in Auftrag gegeben werden, Kosten ca. 200.000 €. Hat denn die Mehrheit wirklich keinen Mut, das Lehrschwimmbecken erst einmal auf Eis zu legen, bis die Haushaltslage ein solches Vorhaben zulässt? Warum müssen jetzt 200.000 € verpulvert werden? Das Ultimatum des Landrats ist doch abgelaufen, ohne dass Burgkunstadt im Elend versunken ist. Man kann auch in 5 oder 10 Jahren ein Bad bauen.

Redakteur Gerhard Herrmann stellt im Obermain-Tagblatt die Frage, ob sich die Stadträte die Investition für den Zugewinn an Lebensqualität (gemeint ist das Lehrschwimmbecken) leisten und dafür andere Projekte verschieben wollten oder sich auf ihre Pflichtaufgaben beschränken wollten. Welchen Beitrag zur Lebensqualität in Burgkunstadt das Lehrschwimmbecken leistet, erschließt sich mir nicht. Ein Klohäuschen am Bahnhof hingegen würde die Lebensqualität für alle Burgkunstadter erhöhen. Jeder kennt doch das Gefühl, zu müssen, ohne dass eine Stelle der Erleichterung in der Nähe ist.

Leider hat Herrmann die Situation immer noch nicht erfasst: Es gibt keine Projekte, die man zugunsten des Lehrschwimmbeckens verschieben könnte. Seine Überschrift Mutig bei der Schule, schwach beim Bad trifft den Nagel aber auf den Kopf: Bei dieser Haushaltslage kann die Entscheidung nur lauten, jetzt kein Lehrschwimmbecken zu planen und zu bauen.

Ich frage micht auch, wie die Kämmerin Heike Eber eine Entwurfsplanung in Auftrag geben soll, wenn sie keine Vorgaben hat. Soll sie selbst festlegen, wo das Bad gebaut wird, wie groß es wird, wieviel es kosten darf, wie es ausgestattet sein soll? Wenigstens die Markt-Erlbach-Fahrer könnten ihr doch ein paar Hinweise geben.

Die Erkenntnisse des Planungsbüros plan&werk, die im Obermain-Tagblatt standen, waren banal: in der Oberstadt wohnen mehr alte Leute, in der Unterstadt genauso viele junge Menschen wie in den Ortsteilen, es gibt Sanierungsbedarf. Dafür braucht man kein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, man muss nur mit offenen Augen durch Burgkunstadt gehen. Warum ausgerechnet die Skateranlage eine der ersten Maßnahmen für die städtebauliche Entwicklung sein soll, ist mir schleierhaft. In Altenkunstadt, habe ich mir sagen lassen, gibt es eine Skateranlage. Es wird dort wenig geskatet, aber viel herumgelungert.

Die Grundstückspreise in Burgkunstadt liegen so bei 50 € pro Quadratmeter. Wie man dann Grundstücke zu einem Preis von 90 € verkaufen will, nur weil sie von der Firma Bayerngrund erschlossen wurden, verstehe ich auch nicht. Vielleicht vergräbt die Firma auf den Grundstücken Goldbarren, über die sich der Käufer dann freut, wenn er sie wieder ausgräbt?

1 Kommentar:

  1. Minus mal Minus ist Plus - Die Bürgermeisterin ist schließlich Lehrerin von Beruf, die muss es wissen.

    AntwortenLöschen